Aktuelle Studien zeigen, dass bis zu 15 Prozent aller Mütter an einer postpartalen Depression erkranken – einer schweren psychischen Krise nach der Geburt. Um diese Frauen angemessen zu versorgen, sind rund 150 Fachkräfte aus Mecklenburg-Vorpommern am 30. Oktober zum 1. Landesfachforum „Rund um die Geburt“ zusammengekommen. Im Hörsaal des Rostocker Südstadtklinikums ging es um psychische Belastungen in der Schwangerschaft und nach der Geburt.
Das Forum sollte die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufsgruppen fördern, die mit Schwangeren und Müttern arbeiten wie Gynäkologie, Geburtshilfe, Psychiatrie oder Sozialarbeit. Ziel war es, ins Gespräch zu kommen, Kontakte auszutauschen und Gesprächsbedarfe deutlich zu machen. Am Beispiel des Dresdner Netzwerks Schwangerschaft und Wochenbett gab die Gynäkologin Dr. Anne Weber Einblicke in die Chancen und Herausforderungen der Netzwerkarbeit und berichtete, wie die Kooperation von verschiedenen Disziplinen vor Ort gelingen kann. Der Wunsch, ein ähnliches Projekt auch in MV umzusetzen, war bei den Teilnehmenden deutlich spürbar.
Anfang des Jahres soll es erste konkrete Gespräche geben, um für das Bundesland MV ein sektorenübergreifendes Netzwerk auf den Weg zu bringen, um die Situation von Frauen und ihren Familien in der sensiblen Lebensphase rund um die Geburt zu verbessern.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Landeshebammenverband MV, dem Netzwerk Frühe Hilfen MV, Motherhood e.V., dem Südstadtklinikum, dem Bundesverband der Frauenärzte, dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V., dem Sozialministerium MV und weiteren Akteur*innen. Das Fachforum war der Auftakt, um die künftige interprofessionelle Zusammenarbeit zu fördern und zu erhalten, zum Wohle von Familien in MV.